Unser Alltag ist oft voll weiter Täler, tiefer Schluchten und herausfordernder Steigungen. Wenn Ihnen also ab und an ein bisschen schwindlig wird im Windkanal der Gegenwart, laden wir Sie ein auf unsere Bücherbrücken und Aussichtsplattformen – mit Überblick wird vieles klarer. Auf viele leichte Brisen und Leseerlebnisse mit Weitsicht im Herbst 2022.
SACHBUCH
- Die Fluchtforscherin Judith Kohlenberger liefert in ihrem neuen Buch „Das Fluchtparadox“ eine detaillierte Analyse unseres Umgangs mit Vertreibung und Vertriebenen und zeigt, wie wir zu einer menschlichen Asyl- und Integrationspolitik kommen können.
- Yvonne Widler berichtet seit vielen Jahren über Frauenmorde in der Alpenrepublik – und will Antworten. Mit „Heimat bist du toter Töchter“ liegt nun eine lang überfällige Aufarbeitung der Femizide in Österreich vor.
- Österreich nach Türkis: Helmut Brandstätter wagt in „Heilung für eine verstörte Republik“ einen Blick zurück in die politische Geschichte Österreichs, um zu zeigen, wie man das verlorene Vertrauen in Politiker*innen wiederherstellen kann.
- Eine mutige Aufforderung, Bildung anders zu denken: In „Zerschlagt das Schulsystem … und baut es neu“ plädiert Alexia Weiss für ein System, das unseren Bildungsbegriff hinterfragt. Zentral ist dabei die Idee eins inklusiven Modells für alle Beteiligten, das echte Chancengleichheit zum Ziel hat.
- Es rumort auf dem Arbeitsmarkt. Junge Menschen fordern selbstbewusst ein wertschätzendes Betriebsklima und Teilzeitstellen. Lena Marie Glaser setzt sich in „Arbeit auf Augenhöhe“ mit dem Konzept der New Work auseinander.
- In „Zwei Grüne Leben“ entfaltet sich anhand der Lebenswege von Heinrich und Ulrike Lunacek ein Panorama der österreichischen Wirtschafts- und Umweltpolitik der Nachkriegszeit bis heute – und wirft einen Blick auf die Herausforderungen von morgen.
- 40 Jahre feministische Kämpfe in einem Buch – „Global Female Future“ gibt den Blick frei auf feministische Auseinandersetzungen in Politik, Wirtschaft, Reproduktion, Ökonomie und Ökologie – von Andrea Ernst, Ulrike Lunacek, Gerda Neyer, Rosa Zechner, Andreea Zelinka
- Vivian Mary Pudelko erzählt in „Darf ich das?“, wie Selbstfürsorge im Alltag gelingt und ermutigt mit einer extra Portion positivem Denken und Optimismus dazu, unerschrocken zu erkunden, was wir wirklich brauchen.
- „Salz & Österreich“: Alfred Komarek nimmt seine Leser*innen mit auf Streifzüge durch ein Land, in dem Spuren von Salz fast überall zu finden sind und verwandelt das äußerlich unscheinbare Mineral in einen bunt schillernden, literarischen Diamanten.
- Reisen wie die Könige, Diven und Spione: „Monsieur Orient-Express“ von Gerhard J. Rekel erzählt die faszinierende Geschichte des Erfinders des berühmtesten Zugs der Welt, dem es gelang politische Grenzen zu überwinden und Welten zu verbinden.
ÜBERMORGEN: Die Essay-Reihe
- Zaster, Moneten, Knete: Über Geld redet man nicht, man hat es. Oder? Als Erbin eines beträchtlichen Vermögens redet Marlene Engelhorn über „Geld“ – und besteht darauf, dass wir alle es tun. Ein klarsichtiges Plädoyer für eine nachhaltige Umverteilungspolitik.
LITERATUR
- In „Die Kuratorin“ erzählt Norbert Kröll von der Karrierefrau Regina, die rücksichtlos ihren Weg geht. Als sie schwanger wird, gerät ihre Welt aus den Fugen. Eine Satire auf den Kunst- und Kulturbetrieb, die provokant weibliche und männliche Rollenzuschreibungen infrage stellt.
- Eindrucksvolles Debüt – ein Generationenroman, unmittelbar und bewegend. Bettina Scheiflinger schreibt in „Erbgut“ übers Fremdsein: an einem Ort, in einer Rolle, im eigenen Körper. Wie löst man sich vom unsichtbaren Erbe der Vorfahren?
- Eintauchen in die Musik der 90er – Eurodance als Lebensgefühl der Millennials. Maria Muhar lässt die Figuren ihres vielschichtigen Debütromans „Lento Violento“ tief in existenzielle Abgründe blicken, ohne dabei auf eine kräftige Portion Humor zu verzichten.
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