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Livia Klingl

Der Lügenpresser

Dr. Karl Schmied, 62, ist verliebt. In Sonja aus Moldawien. Weil die Zukunft verheißungsvoll ist, schaut der Boulevardjournalist und studierte Historiker auch in die Vergangenheit zurück. Aus kleinen Verhältnissen stammend, hat er etwas aus sich und seinem Leben gemacht. Mit vielen Veränderungen im Land ist er durchaus zufrieden, aber dass man keinen „Mohr im Hemd“ mehr bestellen darf und gleichgeschlechtliche Paare jetzt auch noch heiraten wollen, geht ihm dann doch zu weit. EU, Migranten, Flüchtlinge, Roboterisierung, Social Media, die Krise der Politik und der Zeitungen: Karl Schmied sieht schwarz für die Zukunft. In seinem kleinen Kosmos fühlt er sich durchaus wohl. Bis zwei unerwartete Nachrichten sein sorgfältig zurechtgezimmertes Selbstbild krachend zum Einsturz bringen – worauf der vermeintlich Besonnene zu einem drastischen Mittel greift.
Mit spitzer Feder und hintersinnigem Witz taucht Livia Klingl in ihrem ersten Roman tief in die österreichische Seele ein. Sie schickt Karl Schmied auf eine Reise durch das Gestern, das Heute und das zu erwartende Morgen und blickt hinter die Fassade eines Menschen, der wie so viele andere auch das Gefühl hat, aus dieser unberechenbaren Zeit gefallen zu sein.

Pressestimmen

  • Mit spitzer Feder und hintersinnigem Witz beschreibt Klingl eine dramatische Woche im Leben eines Boulevardjournalisten, der wie so viele andere das Gefühlt hat, aus der Zeit gefallen zu sein.

    OÖ Nachrichten
  • Klingl schöpft aus ihren eigenen Erfahrungen als Kriegsberichterstatterin und Leiterin des Außenpolitikressorts beim Kurier. Wie Qualtinger liefert auch sie ein Stimmungspanoptikum eines (großen) Teils der österreichischen Bevölkerung und zeigt gleichzeitig Funktionsweisen und Gefahrenpotenzial des populistisch agierenden Boulevards auf.

    Veronika Schuchter, Die Furche spezial
  • „Der Lügenpresser“ gibt die aktuelle Zeitstimmung vieler Menschen nicht schlecht wieder. […] Livia Klingl lässt in ihrem Buch einiges an eigener Berufserfahrung einfließen und taucht in Schmieds Erinnerungen auch immer wieder als eigene Figur auf, als "Besserwisserin", die dort kritisch nachfragt, wo alle Kollegen stumm bleiben, und dort genau hinschaut, wo andere wegschauen.

    Wolfgang Huber-Lang, APA
  • "Klingl hat viel Insiderwissen, Jahrzehnte arbeitete sie für Zeitungen, als Außenpolitikchefin, als Kriegsberichterstatterin ...  und ist wunderbar zornig, kämpferisch. Sie spielt selbst mit: als die für die Konkurrenz arbeitende "Besserwisserin". Humor hat sie auch. Nur als Klingel mit "e" darf man sie nie bezeichnen. Da wird sie noch zorniger. Ihr Roman war fällig, ist wichtig, erschreckend (und ein Vergnügen ist es auch)."

    Peter Pisa, Kurier