Frauen um Kronprinz Rudolf

Friedrich Weissensteiner ist ein weit über die Grenzen des deutschen Sprachraums hinaus bekannter Autor vor allem populärwissenschaftlicher Themen zur Geschichte. Hier legt er nun seinen völlig überarbeiteten, erweiterten und mit den aktuellsten Erkenntnissen der Geschichtsforschung ausgestatteten Band "Frauen um Kronprinz Rudolf" vor. Das Schicksal des Kronprinzen und sein Ende sind immer noch Thema, der Ort seines Selbstmordes und Mordes, Mayerling im Wiener Wald, ein Touristen-Mekka. Der Kronprinz war ein Leben lang von Frauen umgeben. Was bedeuteten sie ihm, was er ihnen?

Weissensteiner weiß darum: Der Frau als menschlichem Individuum hat Rudolf keine sonderliche Achtung entgegengebracht. Frauen waren für ihn bestenfalls Geschlechtspartnerinnen, sexuelles Freiwild. Seelische Bindungen scheint er, wenn überhaupt, lediglich zu seiner Schwester Gisela, im Anfangsstadium zu seiner unglücklichen Gemahlin Stephanie von Belgien und zu seiner ständigen Mätresse aus der Wiener Halbwelt, Mizzi Caspar, gehabt zu haben. Und so mag es ihm auch keine allzu großen Gewissensbisse bereitet haben, dass er ein schwärmerisch veranlagtes, in ihn verliebtes Mädchen mit in den Tod nahm: Baronesse Mary Vetsera.

Dieses Buch schildert und analysiert das wechselseitige Verhältnis des Kronprinzen zu jenen Frauen, die mit ihm familiär verbunden waren, die ihm nahe standen, ihn beeinflussten, erzogen, prägten, von ihm verehrt und geliebt wurden. Der Bogen reicht von seiner selbstverliebten Mutter Kaiserin Sissi über seine fürsorglichen "Ersatzmütter" und seine Großmutter Sophie bis zur kühlen Gattin Stephanie, den beiden ungleichen Schwestern Gisela und Marie Valerie bis zur Weggefährtin in die Ewigkeit, Mary Vetsera.