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Lucia Leidenfrost

Wir verlassenen Kinder

Ein abgeschiedenes Dorf. Leere Bauernhöfe. Eine aufgelassene Schule. Die Erwachsenen haben nach und nach das Dorf verlassen. Zurückgeblieben sind die Kinder. Sie empfangen Pakete und Geld. Sie kochen, putzen und pflegen die Großeltern und kleinen Geschwister. Scheinbar soll Krieg herrschen rundherum. Als auch der einzige Lehrer das Dorf verlässt, beginnen die Kinder, ihre eigenen Gesetze und Regeln aufzustellen. Was harmlos beginnt, wird rasch zu einem System aus Gewalt und Macht, dem sich alle zu unterwerfen haben. Nur Mila will sich nicht beugen und wird zur Außenseiterin, die bis zum Ende für das Gute kämpft.


Lucia Leidenfrost entwirft in ihrem ersten Roman eine unheimliche und vielstimmige Parabel. Das Dorf könnte überall stehen, zu jeder Zeit. Gerade das verleiht dem Roman eine durchdringende Aktualität. Doch so düster die Aussichten auch sein mögen, die Hoffnung leuchtet kraftvoll wie ein Stern in der Dunkelheit.


„Wir umarmen uns zum Abschied, stecken nach der Umarmung unsere Hände in die Hosentaschen. Wir spüren noch den Druck ihrer Körper auf unserer Brust. Jetzt steigen sie ins Auto, jetzt startet der Motor, jetzt fahren sie los.“


Pressestimmen

  • Lucia Leidenfrost hat eine packende, beunruhigende Parabel über ein Kinderregime geschrieben, das sich aus den Lebensumständen entwickelt hat.
    Rudolf Kraus, Bücherschau
  • Lucia Leidenfrosts Roman vergegenwärtigt eindringlich zeitloses Unglück und die unauslöschliche Hoffnung auf ein besseres Leben.
    Sigrid Brinkmann, Deutschlandfunk
  • Leidenfrost ist eine spannende Entdeckung, die im ungewöhnlichen und mutigen Programm von Kremayr &Scheriau gut aufgehoben ist! […] Das stilistisch Reduzierte, Vielsprachige und sehr klug Komponierte hat sie beibehalten, sprachlich ist „Wir verlassenen Kinder“ noch wesentlich stärker [als ihr Debüt „Mir ist die Zunge so schwer“].
    Veronika Schuchter, Die Furche
  • Höchst spannendes, aber auch verstörendes Buch, das viel Spielraum für Interpretationen bietet. Unbedingt zu empfehlen.
    Anna Goiginger, Biblio

  • Ein unheimlicher Bildungsroman jenseits aller Kindheitsidylle.
    Helmuth Schönauer, Buch in Pension

  • Wenn ein Roman das häufig, doch längst nicht immer zu Recht gebrauchte Prädikat kafkaesk verdient, dann dieser.
    Hans-Ulrich Fechler, Rheinpfalz

  • So wenig man die im Roman beschriebenen Zustände selbst erleben möchte, so ungern legt man das Buch darüber aus der Hand. Lucia Leidenfrost ist sicherlich eine der bemerkenswertesten Stimmen der jungen AutorInnengeneration!
    Veronika Hofeneder, Literaturhaus Wien

  • Düster, gruselig ob ihrer zeitlosen Aktualität und eindringlich ist diese Parabel, die man als Leserin nicht so bald vergisst. Ein bemerkenswertes Debüt! 

    Karoline Pilcz, Buchkultur

  • Ein ungewöhnlicher Debütroman, der lange nachwirkt.
    Herbert Schorn, OÖ Nachrichten