Mit dem 1924 geborenen Walter Fantl ist am 24. Oktober 2019 einer der letzten Holocaust-Überlebenden in Österreich gestorben. Walter Fantl hatte seine Kindheit und Jugend im niederösterreichischen Bischofstetten verbracht, 1940 musste er mit seiner Familie nach Wien übersiedeln; alle Bemühungen, die Ausreise in die USA zu erreichen, scheiterten. 1942 wurde Walter Fantl mit seinen Eltern, der Schwester und den beiden Großmüttern nach Theresienstadt deportiert, 1944 kam er mit seinem Vater nach Auschwitz und anschließend ins Nebenlager Gleiwitz I. Als er im Januar 1945 von der Roten Armee befreit wurde, wog er nur noch 37 Kilo. Mit seinen Kameraden, einer Gruppe von 12 Wiener Juden, zog er monatelang durch Polen und Schlesien, zuletzt kam er im Juni 1945 wieder nach Theresienstadt und ging Wochen später nach Wien zurück, wo er endgültig erfuhr, dass niemand von seiner Familie überlebt hatte.
2018 erschien seine von Gerhard Zeillinger aufgezeichnete Lebensgeschichte “Überleben. Der Gürtel des Walter Fantl” im Kremayr & Scheriau-Verlag.