Die Ernst-Toller-Gesellschaft e.V. mit Sitz in Neuburg an der Donau verleiht den Ernst-Toller-Preis 2021, im 25. Jahr ihres Bestehens, an die österreichische Schriftstellerin Gertraud Klemm. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird am 25. September 2021 im Stadttheater Neuburg an der Donau verliehen.
Begründung der Jury:
„Mit Gertraud Klemm ehrt die Ernst-Toller-Gesellschaft ein literarisches Werk, welches in ironisch-kritischer Weise Strukturen der Macht kritisch hinterfragt. Seit ihren schriftstellerischen Anfängen beschäftigt sich die Autorin mit der feministischen Analyse bürgerlicher Frauenrollen, sie rückt Sexismus, Mutterschaft und Adoption ebenso ins Zentrum ihrer Texte wie das Altern, die neoliberale Erfolgs- und Wertegesellschaft sowie Religion. In ihrem ‚rebellischen Gesellschaftsroman‘ (Mia Eidlhuber, Der Standard) Hippocampus aus dem Jahr 2019 zeigt Gertraud Klemm anhand des Kunst- und Literaturbetriebs die patriarchalen Strukturen und zermürbenden Mechanismen auf, die unsere Gesellschaft bestimmen und fordert damit auch zur Reflexion der Erinnerungskultur auf. Dieser Einladung kommt die Ernst-Toller-Gesellschaft gerade im 25. Jahr ihres Bestehens gerne nach. Mit Toller verbindet Gertraud Klemm der Wille zum Protest sowie die Fähigkeit, auch dort unnachlässig Kritik zu üben, wo kurzfristig kaum Applaus zu erwarten ist.“
„Symbole allein, das weiß sie schon, funktionieren nicht als Protest, denn Symbole tun niemandem weh; und wenn es nicht wehtut, berührt es nicht, und wenn es nicht berührt, kann man es gleich bleiben lassen.“ (Gertraud Klemm, Hippocampus)
Weitere Informationen zum Preis finden Sie auf der Website der ETG: https://www.ernst-toller.de/der-preis/.