Jungautorin im Porträt: Ianina Ilitcheva

Schreiben ist wie Autofahren, je öfter man es macht, desto besser fährt man (habe keinen Führerschein, haha).

Ich in einem Wort:

girl

Ich schreibe seit:

Meine Mama sagt: Seit
28 Jahren. Ich kann mich nicht mehr erinnern, vielleicht hat sie recht.

Diese SchriftstellerInnen haben mich
geprägt:

F. Mayröcker, M. Houellebecq, R. M. Rilke, F. Schuh, R. Obermayr und
andere.

Das Schreiben ist für mich…

größer werden, expandieren.

Zum Schreiben benötige ich…

Ruhe und Emotion (es geht auch ohne Ruhe, aber ohne Emotion geht’s nicht).

Der größte Störfaktor beim Schreiben…

es unbedingt besonders gut machen zu wollen.

Ich schreibe am liebsten am/im/in/auf/unter/über/neben:

im Bett, im Zug, am Meer.

Und Bücher kaufe ich am liebsten hier:

auf Reisen.

Dieses Thema beschäftigt mich aktuell:

das Verhalten gegenüber Flüchtlingen, die Wirkung der Medien auf die Menschen, Zeit
als Konzept und ihre Bedeutung.

Mein Tipp für HobbyautorInnen und Nachwuchshoffnungen?

Es ist wie Autofahren, je öfter man es macht, desto besser fährt man (habe keinen
Führerschein, haha).

Mein Buch hab ich mir nach eingehender Bewunderung instinktiv unter mein Shirt an den Bauch gelegt, vielleicht sowas wie Muttergefühle.

© www.detailsinn.at

Mein Buch das erste Mal in meinen Händen…

hab es nach eingehender Bewunderung instinktiv unter mein Shirt mir an den Bauch gelegt, vielleicht sowas wie Muttergefühle.

Die erste Lesung zu meinem Buch …

nervös3000

So stelle ich mir meine LeserInnen
vor…

Typ 1: Pensionierter Lehrer am Wochenende im Rattansessel, unterwellt
mit Bleistift vorsichtig was er mag und was er anders ausdrücken würde, isst
dazu Grissini, trinkt Leitungswasser, ruft noch am gleichen Abend seinen Sohn
an, fragt, wie es ihm geht.

Typ 2: Frau hat Kuchen gebacken, fährt
ihre Freundin besuchen, die in die Hauptstadt gezogen ist, liest im Zug,
verschluckt sich – ins Lesen vertieft – an trockenem Salamisandwich, hustet ein
Salamistück auf eine Transparentseite, welche dadurch noch transparenter wird.

Typ 3:
Überarbeiteter Manager bekommt das Buch von seiner Freundin zum Geburtstag
geschenkt, liest es nie. Sechs Monate nach der dramatischen Trennung von
besagter Freundin findet er das Buch in einem Stapel alter Finanzzeitschriften,
holt sich ein Glas Wein, liest es in einer Nacht ganz aus.

Typ 4:
Klaustrophobisch-nymphomanische Kleptomanin klaut das Buch in einer
Buchhandlung, läuft damit in den nahegelegenen Park, liest es, bis es dunkel
wird, raucht währenddessen zwei volle Schachteln Zigaretten, später schreibt
sie in ihr Onlinedating-Profil, dass sie es gern mit einem Autor machen würde.

Die schlimmste Phase im
Buchentstehungsprozess:

das letzte (von mehreren Malen) Fahnen-Lesen.

Wir als Verlag wollten Bücher für die
Sinne machen, nur das mit dem Geruchssinn war schwierig umzusetzen. Ließe sich
das Buch einparfümieren, wonach sollte es riechen?

Herbsterde

Wenn
du die 183 Tage Isolation heute in ganz anderer Form noch einmal dokumentieren
müsstest, welche wäre es und warum würdest du dich für diese Form entscheiden?

Ich würde versuchen, einen Film daraus zu
machen. Ich habe ins Filmemachen hineinschnuppern dürfen und es hat mir sehr
gefallen.

‘183 Tage’ ist ab dem 14. August 2015 im Buchhandel erhältlich!