Deutscher Sachbuchpreis 2023: “Das Fluchtparadox” ist nominiert!

Wir freuen uns sehr über die Nominierung für den deutschen Sachbuchpreis!

Die Jurybegründung für “Das Fluchtparadox”:

Die europäische Asyl- und Migrationspolitik steckt voller Widersprüche. Flüchtende müssen sich in Lebensgefahr begeben, um Schutz zu finden. Beim Grenzübertritt werden sie gezwungen, Recht zu brechen, um ihr Recht auf Asyl in Anspruch nehmen zu können. Sie sollen schutzbedürftig und gleichzeitig leistungsbereit sein, sich in ihre Aufnahmeländer integrieren, aber ewig Bittstellende bleiben.
Judith Kohlenberger zeichnet sehr differenziert nach, wie sich unser Umgang mit Flucht und Vertreibung rechtlich, gesellschaftlich und politisch im 20. und 21. Jahrhundert entwickelt hat und entlarvt die Paradoxien der aktuellen Diskurse. Wie eine humane Asyl- und Integrationspolitik aussehen könnte und wie Europa seiner Verantwortung hier gerecht werden kann, darauf gibt sie kluge und überzeugende Antworten.

Mit dem Deutschen Sachbuchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels das Sachbuch des Jahres aus. Prämiert werden herausragende Sachbücher in deutschsprachiger Originalausgabe, die Impulse für die gesellschaftliche Auseinandersetzung geben. Die Jury hat sie unter 231 Titeln von 128 Verlagen ausgewählt, die seit Mai 2022 erschienen sind.

Die Nominierten sind:

Wir drücken die Daumen für den 1. Juni 2023, denn da wird die/der Sieger:in bekanntgegeben!

Herbstprogramm 2023

 

Im Herbst 2023 gehen unsere Autor:innen auf Spurensuche, lüften gut gehütete Geheimnisse und treten gestärkt ins Rampenlicht. Sie stellen sich den drängenden Problemen unserer Zeit und laden ein: „Komm, lass uns reden.“

 

 

SACHBUCH

 

Jürgen Pettinger rekonstruiert in „Dorothea“ die Geschichte einer queeren Heldin: Als bekannte Schauspielerin, die ihre jüdische Freundin in Wien jahrelang vor den Nazis versteckte, riskierte Dorothea Neff alles.

 

Aufbruch, Kampfgeist, Entzauberung – Andreas Wabl verfolgt in „Was wurde aus den Grünen?“ den wechselvollen Weg der österreichischen Grünen und fragt: Was wollten sie, was treibt sie heute an und was bleibt von einem Leben für die Politik? Aufgeschrieben von Stephan Wabl.

 

Raise your voice! Claudia Novak zeigt in „Die Geburt der Rampenfrau“, wie Frauen entspannt Raum im Scheinwerferlicht einnehmen, damit die Ausrede „Wir haben leider keine Frau gefunden“ endlich der Vergangenheit angehört.

 

 

ÜBERMORGEN

 

Andrea Stift-Laube beleuchtet den Ehrgeiz“ als konstruktive, aber auch als destruktive Kraft und plädiert dafür, besonders den Ehrgeiz zu pflegen, die schönen Dinge im Leben nicht zu vergessen.

 

 

LITERATUR

 

In Elfriede Hammerls gewitzter Gesellschaftskritik „Der Hund hat Recht“ verstrickt ein Hund mit Hang zur Besserwisserei seine Besitzerin in hitzige und entlarvende Diskussionen.

 

Selina Seemanns radikales Debüt „Die Stärkste unter ihnen“ kreist um das schmerzhafte Thema Grooming – mit einer denkwürdigen Protagonistin, die sich die Deutungshoheit nicht nehmen lässt und selbstbestimmt ihren Weg geht.

 

Eine Opernsängerin nimmt im Kampf mit fragwürdigen Idealmaßen monströse Züge an. Rhea Krčmářová erschafft in „Monstrosa“ eine packende Dystopie über die Entfremdung vom eigenen Körper und den Preis virtueller Schönheitsnormen.

 

Was macht Eva nach der Vertreibung aus dem Paradies? Simone Hirth nimmt in „Malus“ das erste Menschenpaar als Ausgangspunkt für eine Parabel, die unversehens in der Gegenwart landet – toxische Männlichkeit, Arbeitslosigkeit und Scheidungsprozess inklusive.

 

Hier die Vorschau zum Durchblättern:

 

„Das Fluchtparadox” ist Wissenschaftsbuch des Jahres!

„Das Fluchtparadox” von Judith Kohlenberger ist zum „Wissenschaftsbuch des Jahres” 2023 in der Kategorie “Geistes-, Sozial-, Kulturwissenschaft” gewählt worden!

Die Fluchtforscherin Judith Kohlenberger liefert eine detaillierte Analyse des Umgangs mit Vertreibung und Vertriebenen, zeichnet die historischen und gegenwärtigen Entwicklungen, nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine, in rechtlicher, gesellschaftlicher und individueller Perspektive nach und zeigt, wie wir zu einer menschlichen Asyl- und Integrationspolitik kommen, wenn wir unsere moralische Verantwortung wahrnehmen. Denn Flucht ist traumatisierend — und paradox: Man sucht Sicherheit, muss dafür aber sein Leben aufs Spiel setzen. Und muss Recht brechen, nämlich »illegal« Grenzen passieren, um zu seinem Recht auf Asyl zu kommen, wo man sich häufig wieder mit widersprüchlichen Anforderungen und unerfüllbaren Zuschreibungen auseinandersetzen muss. So ist dieses Thema von zahlreichen Widersprüchlichkeiten geprägt, die eine Lösung der Flüchtlingsfrage geradezu verunmöglichen.
Mehr Informationen: https://www.wissenschaftsbuch.at/
Wir gratulieren der Autorin zu diesem wohlverdienten Preis!

“Monsieur Orient-Express” mit ITB BuchAward ausgezeichnet

“Monsieur Orient-Express” von Gerhard J. Rekel erhält den ITB BuchAward 2023 in der Kategorie „Das besondere Reisebuch“

Mit den ITB BuchAwards zeichnet die ITB Berlin jährlich nationale und internationale Titel aus, vorrangig in deutscher Sprache oder in deutscher Übersetzung und würdigt damit außergewöhnliche publizistische Leistungen – mit dem Ziel, über Ländergrenzen hinaus Aufmerksamkeit für das breite Spektrum bedeutender Publikationen im Bereich Reise und Tourismus zu schaffen.

Erneut kooperiert die ITB Berlin, die vom 7. bis 9. März 2023 stattfindet, mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Die ITB BuchAwards sind nicht dotiert.

Wir freuen uns sehr mit dem Autor und gratulieren herzlich!

Vierfach mit Bruno-Kreisky-Preis ausgezeichnet!

Wir freuen uns riesig über die vier Auszeichnungen des Karl-Renner-Instituts!

Drei unserer Autorinnen erhalten den Bruno-Kreisky-Preis 2022 für das politische Buch, sowie wir als Verlag den Preis für besondere verlegerische Leistung!

Der Sonderpreis „Arbeitswelten – Bildungswelten“ geht an Alexia Weiss für „Zerschlagt das Schulsystem… und baut es neu!“:

 

“Die Journalistin und Autorin zeigt, wie groß die Unzufriedenheit mit dem österreichischen Schulsystem bereits ist – bei den Pädagog:innen und bei den Eltern. Der Druck und das Pensum sind groß. Der Schulalltag bewegt sich zwischen Über- und Unterforderung der Kinder und Überlastung der Lehrenden und Eltern. Weiss beschreibt in ihrer Publikation mutige Ansätze, wie in einem inklusiven Schulsystem die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes in den Vordergrund gerückt, Defizite ausgeglichen und Talente gefördert werden können.”

 

 

 

 

Der Anerkennungspreis wird heuer zweifach vergeben: an Judith Kohlenberger für „Das Fluchtparadox“ und an Marlene Engelhorn für „Geld“ :

 

 

Die Jury über “Das Fluchtparadox”:

“Ihr Buch ist eine detaillierte Analyse unseres Umgangs mit Vertreibung und Vertriebenen und ein Aufzeigen von Wegen einer menschlichen Asyl- und Integrationspolitik. Sie mahnt moralische Verantwortung und das Vertrauen in unsere Institutionen, unseren Rechtsstaat und unsere Zivilgesellschaft ein.”

 

 

 

 

 

 

Die Jury über “Geld”:

“Sie stellt drängende Fragen: „Wie viel ist genug?“, „Was ist das gute Leben für alle?“, „Wie wollen wir teilen?“ und „In wessen Händen liegt das Recht zu entscheiden?“. Ihr Text gibt spannende Antworten und entwirft eine Vision einer gerechten demokratischen Gesellschaft.”

 

 

 

 

 

 

Und zu guter Letzt die Jurybegründung für den Preis für besondere verlegerische Leistungen:

“Der Verlag Kremayr & Scheriau wurde im Jahr 1951 von Rudolf Kremayr und Wilhelm Scheriau gegründet, 1966 beteiligte sich Bertelsmann am Verlag und 1991 wurde der Orac-Sachbuchverlag übernommen. Zu den großen Erfolgen der Vergangenheit gehören u. a. Hugo Portisch und sein Opus magnum „Österreich I“ und „Österreich II“, die Memoiren von Bruno Kreisky und das „Österreichische Jahrhundert“ von Hellmut Andics. Einen besonderen Schwerpunkt seit Langem, und vor allem auch gegenwärtig, bilden kritische Sachbücher, die den gesellschaftspolitischen Diskurs in Österreich seit jeher bereichern. Im Jahr 2015 wurde schließlich eines der spannendsten Literaturprogramme mit dem Fokus auf junge
österreichische Gegenwartsautor:innen ins Leben gerufen, das dem Spiel mit Sprache freien Lauf lässt und der Literatur Innovationsräume eröffnet.”

Wir sind überaus glücklich über die Auszeichnungen und danken der Jury und dem Karl-Renner-Institut!

 

 

 

 

 

 

 

 

Maria Muhar ist mit „Lento Violento” für den Rauriser Literaturpreises 2023 nomininert!

Rauriser Literaturpreis 2023: Shortlist

Die Jury zum Rauriser Literaturpreis 2023 (Gerhard Fuchs, Nicole Henneberg, Katja Schönherr) hat die Shortlist veröffentlicht, aus der die Gewinnerin / der Gewinner des Preises ermittelt wird:

Marcus Fischer: «Die Rotte», Leykam Verlag, Graz 2022
Rebecca Gisler: «Vom Onkel», Atlantis Verlag, Zürich 2022
Fabienne Maris: «Hitzewelle», Atlantis Verlag, Zürich 2022
Maria Muhar: «Lento Violento», Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 2022Rudi Nuss: «Die Realität kommt», Diaphanes Verlag, Zürich 2022

Im Rahmen der Pressekonferenz zum Programm der kommenden Literaturtage (21. Februar 2023) wird LH-Stv.in Martina Berthold bekanntgeben, wer den Rauriser Literaturpreis 2023 (10.000 Euro, Land Salzburg) erhält.

Die 52. Rauriser Literaturtage finden von 29. März bis 2. April 2023 statt.

 

 

Iris Blauensteiner erhält Buchprämie der Stadt Wien

Die diesjährigen Buchprämien der Stadt Wien gehen an die Autor*innen Iris Blauensteiner, Barbi Marković, Sabine Schönfellner, Peter Henisch, Walter Schübler und Stanislav Struhar. Die Auswahl der Bücher erfolgte durch eine Fachjury.

Die Buchprämien der Stadt Wien dienen der Förderung der heimischen Literaturszene. Sie werden jährlich vergeben und sind mit je 2.500 Euro dotiert. 2022 gab es insgesamt 41 Einreichungen von Wiener Autor*innen in Wiener Verlagen.

Die Begründung der Jury für “Atemhaut”:

Die Schriftstellerin und Filmemacherin Iris Blauensteiner nimmt in ihrem Roman „Atemhaut“die Gegenwart der Arbeitswelt in den Blick und macht den Verlust von Arbeit und Würde zum Thema. Ein Logistikzentrum dient ihr dabei als Modell der Gesellschaft: Beste Ware wird zu Müll. Die Distanz zum Ich, die in einer solchen Welt entsteht, vermittelt die Autorin in einer konsequent durchgehaltenen Erzählperspektive.

Frühjahrsprogramm 2023

 

Für das Frühjahr 2023 versammeln wir zuversichtliche, willensstarke Stimmen, denen wir unser vollstes Vertrauen schenken.
Und anstelle von “Das ist aber mutig!” rückt ein bestärkendes, klares “Das traust du dich.”

 

 

ÜBERMORGEN

 

Wir haben nur uns! Natascha Strobl zeigt uns „Solidarität“ als eine gemeinsame, antikapitalistische Klammer, einen kollektiven Wert, der individuelle Befindlichkeiten überwindet.

 

In „Armut“ schildert Daniela Brodesser (#ichbinArmutsbetroffen), welche Verwüstungen Armut hinterlässt und zeigt, was finanziell und menschlich geboten ist, um sie nicht zur Sackgasse für Betroffene werden zu lassen.

 

Wahlversprechen, Werbebotschaft oder Wundermittel gegen alle Widrigkeiten: Elodie Arpa stellt in „Freiheit“ einen strapazierten Begriff und damit gleich uns alle auf den Prüfstand.

 

 

SACHBUCH

 

Wut als Privileg? Amani Abuzahra zeichnet in „Ein Ort namens Wut“ eine emotionale Landkarte der Marginalisierten und zeigt, dass Wut für alle ein Kraftzentrum sein kann – wenn wir den Mut haben, es zuzulassen.

 

Mode ist Ausdruck individueller Haltung – doch was, wenn man sich für ein politisches Amt bewirbt? Daniel Kalt taucht in „Staat tragen“ ein in die Welt der modischen Message Control und erstellt einen augenzwinkernden Style-Guide der Macht.

 

Frauen im Rampenlicht verzeihen wir: nichts. Beate Hausbichler und Noura Maan fragen in „Geradegerückt“, was das soll – und rehabilitieren Whitney Houston, Britney Spears & Co.

 

Mit Witz und Neugier nähert sich Vera Steinhäuser in „die Macht Zentrale“ der weiblichen Seite der Macht und zeigt uns, wie wir im Job und privat uns selbst und andere Frauen empowern.

 

Margret Greiner erzählt in „Mäda & Mäda“ die packende Geschichte der von Gustav Klimt portraitierten Primavesi-Frauen zwischen Olmütz, Wien und Montréal – zwei Leben für die Kunst und die Wiener Werkstätte!

 

Ana Wetherall-Grujić zeigt in „Das Baby ist nicht das verdammte Problem“, wie unsere Gesellschaft Gebärende im Regen stehen lässt – und ihnen dann noch ans Knie pisst.

 

 

LITERATUR

 

Auf der Suche nach Frauensolidarität seziert Gertraud Klemm in „Einzeller“ das, was vom Feminismus übriggeblieben ist. Solange wir uns als Einzeller gebärden, wird das nie etwas mit der Geschlechtergerechtigkeit.

 

Romina Pleschko zeichnet in „Offene Gewässer“ ein herrlich entlarvendes Bild der Gesellschaftsstrukturen in einer Kleinstadt und stellt ihr eine Heldin gegenüber, die mit allen Wassern gewaschen ist.

 

Was passiert, wenn ein Familienmitglied plötzlich auf Pflege angewiesen ist? Alina Lindermuth fängt in „Fremde Federn“ ein, was sonst im Verborgenen bleibt.

 

 

 

Hier die Vorschau zum Durchblättern:

 

 

Iris Blauensteiner ist für den Österreichischen Buchpreis nominiert!

Wir gratulieren Iris Blauensteiner zur Longlist-Nominierung für ihren zweiten Roman “Atemhaut”!

 

Die weiteren Nominierten sind:

  • Helena Adler – Fretten (Jung und Jung Verlag)
  • Markus Grundtner – Die Dringlichkeit der Dinge (Edition Keiper)
  • Monika Helfer – Bettgeschichten und andere (bahoe books)
  • Reinhard Kaiser-Mühlecker – Wilderer (S. Fischer Verlag)
  • Anna Kim – Geschichte eines Kindes (Suhrkamp Verlag)
  • Robert Menasse – Die Erweiterung (Suhrkamp Verlag)
  • Teresa Präauer – Mädchen (Wallstein Verlag)
  • Verena Roßbacher – Mon Chéri und unsere demolierten Seelen (Verlag Kiepenheuer & Witsch)
  • Thomas Stangl – Quecksilberlicht (Verlag Matthes und Seitz Berlin)

 

Shortlist Debüt:

  • Lena-Marie Biertimpel – Luftpolster (Leykam Verlag)
  • Sirka Elspaß – ich föhne mir meine wimpern (Suhrkamp Verlag)
  • Anna Maria Stadler – Maremma (Jung und Jung Verlag)

 

In einem weiteren Schritt wählt die Jury aus den Titeln der Longlist fünf Titel für die Shortlist des Österreichischen Buchpreises aus, die am 11. Oktober 2022 veröffentlicht wird.

Wir drücken Iris Blauensteiner die Daumen!

Wir trauern um Harald Jöllinger

 

Heute haben wir erfahren, dass unser Autor Harald Jöllinger plötzlich und unerwartet am 30. April verstorben ist.

Danke, lieber Harald, dass wir dich ein Stück begleiten durften. Deine stille Bedächtigkeit, dein für feinste Nuancen des (spezifisch österreichischen!) Zwischenmenschlichen sensibles Ohr und dein fantastischer, gnadenloser Humor, mit dem du deinen Zorn über die Ungerechtigkeiten des Lebens in sprachliche Feuerwerke verwandelt hast, leben nicht nur in allen weiter, die dir nahe (und weniger nahe) standen, sondern auch in allem, was du aufgeschrieben hast.

Wir werden dich furchtbar vermissen!

(Paul Maercker, Lektor)

 

Werter Harald, fast kann ich es nicht glauben, dass ich nie wieder ein Mail mehr von dir bekomm, so ein bisschen grantig-liebenswert, wie nur du das schreiben kannst, dass da keine Geschichten mehr kommen von dir, von den Ferdls und den Sonjas, den Gelsen und den Schnecks. Immer ein bisschen süß, liebenswert wie Marillen und sauer, grantig wie Sauerkraut. Jetzt kommt kein Mail mehr, kein “Werte Tanja”, kein Schmäh mehr, still ist es geworden, vielleicht so still, dass nicht mal Gelsen zu hören sind, weil es friedlich ist, dort, wo du bist, nicht mal der Zanussi surrt, so still ist es dort, aber du findest sicher was zu motschgern. Ich hebe ein Glas Marillenschnaps auf dich, hoffe, dass du ein schönes Bankerl gefunden hast, dass die Vögelchen singen und die Schnecken mit dir Yoga machen. Ich danke dir für deine Geschichten, für all die liebenswerten Mails, die meine Tage versüßt haben, deine grandiosen Auftritte, von denen ich gerne noch viel mehr gesehen hätte. Pfirti, werter Harald.

(Tanja Raich, ehemalige Programmleiterin Literatur)

 

“Zuerst habe ich gedacht, es hat mich erwischt, der Tinnitus. War aber nicht der Tinnitus, war mein Kühlschrank, er hat zuerst ganz sanft … Ganz leise, fast ein bisschen schüchtern. Jedenfalls, mein Kühlschrank hat zu singen begonnen. Es klingt ganz gut, zwar nur in Dur, aber er tröpfelt seine Kühlflüssigkeit sehr gekonnt ab. Sehr gekonnt und sehr melodisch.

Sprechen kann er nicht, der Kühlschrank. Nur singen kann er. Wenn er sprechen könnte, würde ich ihn wohl etwas fragen. Wie es ihm geht und wie er heißt. Aber so kann ihm nur sanft über den Türgriff streicheln. Auf der Tür vorne steht “Zanussi”. Das ist schön, viel schöner als “Bosch” oder “Siemens.” Mein Zanussi.”

(Zitat: Harald Jöllinger)