Geschichte und Philosophie

Unabhängiger Verlag für
Sachbuch & Literatur

Der Verlag Kremayr & Scheriau wurde im Jahr 1951 von Rudolf Kremayr und Wilhelm Scheriau gegründet. In den Anfangsjahren war er der wichtigste lizenzgebende Verlag für die damals noch junge Buchgemeinschaft Donauland. Schon der erste Titel des Hauses, „Eva Faschaunerin“ von Maria Steurer, wurde zum Bestseller, dem noch viele folgen sollten. Schnell entwickelte sich Kremayr & Scheriau zu einem der führenden Verlage in Österreich.

1966 beteiligte sich Bertelsmann an der Buchgemeinschaft Donauland und in der Folge auch am Verlag Kremayr & Scheriau.

Die größten Erfolge in den Jahren der Zugehörigkeit zum Bertelsmann-Konzern waren die „So sah ich …“-Bücher von Hugo Portisch und sein „opus magnum“  „Österreich I“ und „Österreich II“. Doch auch die Memoiren von Bruno Kreisky, das „Österreichische Jahrhundert“ von Hellmut Andics oder die Bestseller von Hans Bankl, u.a. „Der Pathologe weiß alles, aber zu spät …“ sind wesentliche Bestseller dieser Zeit, ebenso das sechsbändige „Wien-Lexikon“ von Felix Czeike, das als Standard-Nachschlagewerk über Wien gilt.


1991 wurde der Orac-Sachbuchverlag übernommen. Gegründet 1975 von Norbert Orac, verlegte Orac in den Anfängen hauptsächlich Bücher zum Thema Sport – Heinz Prüllers Grand-Prix-Storys, die Biografien von Jochen Rindt und Niki Lauda. Bald wurden aber kritische Sachbücher und Bücher zu den Schwerpunkten Gesundheit und Ratgeber in das Programm aufgenommen. Mit den Gesundheits-Bestsellern von Dr. med. Ulf Böhmig oder Psychologie-Ratgebern wie „Märchen, die den Kindern helfen“ von Gerlinde Ortner bekam Kremayr & Scheriau durch den Kauf von Orac ein starkes zweites Standbein dazu.

Prof. Leo Mazakarini, vormaliger Programmleiter von Orac, verantwortete in der Folge beide Programme, bis er im Jahr 2000 in den Ruhestand ging.

Der größte Bestseller dieser Ära war zweifelsohne das erste Kochbuch von Ewald Plachutta und Christoph Wagner „Die gute Küche“, von dem bis heute über 400.000 Exemplare verkauft wurden. Im politischen Bereich stand Hans Henning Scharsachs „Haiders Kampf“ wochenlang auf den österreichischen Bestsellerlisten.

2002 übernahm Martin Scheriau, der Sohn des Verlags-Mitgründers, die Anteile von Bertelsmann, ist seither Alleineigentümer und der Verlag Kremayr & Scheriau wieder ein unabhängiger Verlag. Leo Mazakarini kam als Verleger zurück und gestaltete bis 2006 das Programm der beiden Verlage.

Von 2006 bis 2016 war Barbara Köszegi Programmleiterin, sie führte die Programmschwerpunkte – Politik, Kultur und Zeitgeschehen bei K & S, Gesundheit, Psychologie und Kochbücher bei Orac – konsequent fort.

Mit Herbst 2015 haben wir ein neues Literaturprogramm ins Leben gerufen, das seinen Fokus auf die vielfältigen und neuen Stimmen Gegenwartsautor*innen und Debütant*innen legt, auf das Spiel mit der Sprache und ungewöhnliche Sichtweisen auf die Welt. Autor*innen des Literaturprogramms sind u.a. Petra Piuk, Gertraud Klemm, Daniel Zipfel, Nadine Kegele. Die Bücher wurden bereits vielfach ausgezeichnet, u.a. erhielt Petra Piuk für “Toni und Moni oder: Anleitung zum Heimatroman” den Wortmeldungen-Literaturpreis der Crespo Foundation, Marie Luise Lehner den Alpha Literaturpreis 2017 für “Fliegenpilze aus Kork”.

Stefanie Jaksch übernahm ab September 2020 die Verlagsleitung, die sie bis März 2023 innehatte.

Im Jänner 2024 verstarb der langjährige Verleger Martin Scheriau nach kurzer, schwerer Krankheit im 65. Lebensjahr. Seither führt sein Sohn Philip Scheriau gemeinsam mit seiner Frau Kerstin Scheriau den Verlag in dritter Generation weiter. Ihr Anliegen ist es nicht nur, die Verlagsgeschichte und damit ein Stück österreichische Kulturgeschichte fortzuführen, sondern auch die Linie beizubehalten und weiterhin gesellschaftskritischen und aktuellen Themen die Stirn zu bieten.

Zu unseren Autor*innen zählen u.a. Karim El-Gawhary, Hans-Henning Scharsach, Niki Glattauer, Paul Lendvai, Heidi Kastner, Dolores Schmidinger, Roland und Sabine Bösel und viele andere mehr.

Vor allem aber: Wir sind ein Autor*innenverlag. Mit vielen unserer Autor*innen verbinden uns langjährige Beziehungen und Freund*innenschaften, und vielleicht ist hier einmal die richtige Gelegenheit, ihnen allen dafür zu danken, dass sie sich bei uns offensichtlich wohl- und gut betreut fühlen und wir ihre Bücher verlegen dürfen.